Aline Frazão

Am 19. Oktober 2019 - 20:00 Uhr
Mythische Regenbilder, mal tänzerische, mal balladeske Erinnerungen an Angolas Landschaften, ein Chanson, das zur Bossa mutiert, ein transatlantisches Cello und Naturschilderungen aus kapverdischer Feder: Das sind nur einige der Zutaten für Aline Frazãos Neuveröffentlichung „Dentro Da Chuva“. Auf ihrer vierten Scheibe zeichnet die Singer/Songwriterin prächtig schillernde Tonspuren auf den Atlantik. Frazão wuchs in Angolas Hauptstadt Luanda auf, kam mit achtzehn zum Studium nach Lissabon, lebte danach lange Zeit in Spanien. Songs schrieb sie schon sehr früh, und in diesen ersten Kompositionen war sie von einem weiten stilistischen Spektrum beeinflusst: Bossa Nova gehörte dazu, Jazz genau wie die Musik der Kapverden. Der Bezug zu ihrer angolanischen Heimat und ihrer kreolischen Verwurzelung war stets zentral: Auf ihrem Debüt „Clave Bantu“ von 2011 erzählte sie von den Wechselwirkungen zwischen Afrika, Brasilien und Kuba, an das Debüt schloss sich die Scheibe „Movimento“ an, für die sie in ihrer Band kapverdische Musiker integrierte. Danach entschloss sie sich, eine experimentierfreudige Phase einzulegen: Auf ihrer 2016 veröffentlichten CD „Insular“, ebenfalls auf Jazzhaus Records, nahm sie in der Abgeschiedenheit der schottischen Hebriden mit dem englischen Produzenten Gilles Perring einen Songzyklus auf, der einen melancholischen Indierock-Sound in den Mittelpunkt stellte.Für ihr viertes Werk navigiert die gerade 30 Jahre jung gewordene Musikerin, die seit einiger Zeit wieder in Angola lebt, in erneut rootsigen Gewässern. Verschwunden sind die Alternative-Experimente, vielmehr herrscht auf „Dentro Da Chuva“ (Inmitten des Regens) uneingeschränkt fließende, minimalistische Akustik. Es ist, als ob sie an das Finalstück von „Insular“, einen fröhlichen Tanz mit Lyrics in der Bantu-Sprache Kimbundu anknüpfen wolle: Seht und hört her, ich bin zurück aus der stürmischen Kühle Schottlands in den wärmeren Gefilden des Ozeans! Denn Aline Frazãos neuer Wurf feiert ein großes Flechtwerk von Kulturen, das drei Kontinente und das Inselreich zwischen ihnen umfasst. Eingespielt wurden die elf akustischen Kleinode im brasilianischen Rio, am Pult stand mit Gabriel Muzak einer der aufregendsten Kreativen vom Zuckerhut zwischen Bossa, Rock und Funk. Von Rio aus stechen wir in See und gelangen in die afro-brasilianische Metropole Salvador da Bahia, hinüber nach Angola, nach Cabo Verde und bis nach Portugal. Eine entspannte Kreuzfahrt auf Alines kleinem Klangboot, eine Brise aus Klängen, luftig-leicht, doch immer mit poetischem Tiefgang.Aline Frazão - voc., guitarMayo - bassMarcelo- drums/percussionDiogo Duque - trompet, flügelhorn VVK 18 € / AK 22 € ( Der Kulturbonusgutschein ist an der Abendkasse gültig. )