Wenn das kein interessanter Zufall ist: Während des 47. Göttinger Jazzfestivals findet die Präsidentschaftswahl in den USA statt, und genau am Tag der wegweisenden Entscheidung an den Wahlurnen steht „The Sound of Rebellion“ auf dem Programm. Jazz ist eine widerständige Musik und musste seit jeher gegen Widerstände ankämpfen: gegen ihre Marginalisierung und Ausbeutung genauso wie gegen alltäglichen Rassismus. In einer Gesellschaft mit Segregation war bereits das Miteinander von Musikern weißer und schwarzer Hautfarbe in einer Band für viele ein No-Go. Und damit ein Politikum.
Seither hat sich diese politische Dimension gewandelt, aber keineswegs erledigt. Im Jazz schwingt die Botschaft und Verheißung mit, dass da immer noch mehr geht. Dass man nicht beim einmal Erreichten verharrt, sondern munter weitergehen soll. Dass noch mehr Öffnung drin ist, mehr Wagemut, mehr Freiheit. Jazz ist die Musik der Möglichkeiten, das zeigt auch in diesem Jahr das Programm des Göttinger Jazzfestivals.